"ÜBERsetzen - Lieder auf schwankendem Boden"
Premiere 02./03. Mai.2009
Dresden, Alter Schlachthof
Der Boden schwankt
Neues vom Blauen Einhorn
Die Barden unserer Dresdner Stargruppe Das Blaue Einhorn liefern ihre neuen Programme zwar nicht mit mathematisch genauen Abständen. mensch darf aber sicher sein, dass immer wieder neue Ideen umgesetzt werden. Das neue Programm ist in zweifacher Hinsicht ein Wortspiel: "ÜBERsetzen - Gesänge auf schwankendem Boden". Es gehört zum Einhorn-Prinzip, den BesucherInnen der Konzerte nicht Titel um Titel vorzusetzen, ohne sich darum zu scheren, ob die Inhalte verstanden werden. Also entspricht es guter Praxis, entweder in Deutsch zu singen oder wenigstens deutsche Inhaltsangaben mitzuliefern. Damit wäre im Titel die Betonung auf setzen erklärt und gerechtfertigt. Liegt dagegen der Wortton auf über, kommt die andere Bedeutung des Wortes übersetzen ins Spiel, die Überfahrt von einem Ufer zum anderen. Da kann es schon einmal zum Schaukeln kommen, wenn Strömung oder Wellen stark genug sind. So wäre also auch der schwankende Boden geklärt. Davon spürt mensch aber im Programm nichts. Bei der Premiere Anfang Mai im alten Schlachthof waren die Einhörner manchmal etwas krampfig, aber das ist für Premieren normal. Nachdem das voraufgegangene Programm Wo find ich meine Seele? nur Musik von Mikis Theodorakis enthielt, ist diesmal wieder Internationalität angesagt. Zwei Titel sind mir bersonders stark in Erinnerung geblieben: Eine Arie von Henry Purcell (1659-1695) und die grandiose A-cappella-Interpretation eines Weihnachtsliedes georgischer Kosaken.
Peter Zacher
Sax, Juni 2009